Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen

Die Jugendarbeitslosigkeit ist eine Herausforderung – in Deutschland wie in Europa.

Während die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland mit knapp acht Prozent vergleichsweise niedrig ist, werden die Zahlen vor allem in den Europäischen Krisenländern immer dramatischer – mit 55% in Spanien und knapp 60% in Griechenland. Die Ursachen dafür liegen sowohl in der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise als auch in fehlenden Reformen im Bildungsbereich: Neben schulischen Defiziten ist die berufliche Bildung in zahlreichen EU-Ländern vom Staat in vollzeitschulischer Form organisiert, Jugendliche werden zu theoretisch und am Arbeitsmarkt vorbei ausgebildet. Anders als in Deutschland ist die berufliche Ausbildung wenig akzeptiert.

Um arbeitslosen Jugendlichen aus den betroffenen Ländern eine Perspektive zu schaffen, bieten die Wirtschaftsjunioren gezielt Ausbildungsplätze an. Das Ziel ist zu verhindern, dass in einigen europäischen Ländern eine ganze Generation ohne berufliche Perspektive bleibt. Die Wirtschaftsjunioren verpflichten sich, die Jugendliche bei der Integration in Deutschland zu unterstützen – und ihnen auch zu helfen, wenn sie nach Ausbildungsende in ihr Heimatland zurückkehren wollen. Eine Jugendgarantie, also eine gesetzliche Regelung, die eine staatliche Jobgarantie für junge Menschen beinhaltet, lehnen die Wirtschaftsjunioren ab. Ziel muss langfristig sein, in den betroffenen Ländern ein funktionierendes Bildungs- und Berufsbildungssystem aufzubauen. Das von den Kammern getragene System der dualen Ausbildung ist dabei vorbildlich. Gleichzeitig muss ein europäischer Arbeitsmarkt geschaffen werden, der Angebot und Nachfrage besser als jetzt zusammenbringt.

Aber auch in Deutschland sind weiterhin 200.000 junge Menschen arbeitslos, viele ohne Berufs- oder sogar Schulabschluss. Ziel muss hier sein, den Übergang von der Schule in den Beruf noch enger zu begleiten und die Berufsorientierung, u.a. durch ein Schulfach Wirtschaft, zu verbessern. Dabei engagieren sich auch die Wirtschaftsjunioren: Pro Jahr unterstützen sie rund 200.000 Jugendliche beim Übergang in den Beruf. Seit 2012 haben die Wirtschaftsjunioren einen besonderen Schwerpunkt auf benachteiligte Jugendliche gelegt, die sie gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium in dem Projekt „JUGEND STÄRKEN: Junge Wirtschaft macht mit“ unterstützen. 1000 benachteiligte Jugendliche sollen so bis Ende des Jahres ihre Chance in Unternehmen der Wirtschaftsjunioren bekommen.

Die Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) bilden mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft den größten deutschen Verband von Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren. Bei einer Wirtschaftskraft von mehr als 120 Mrd. Euro Umsatz verantworten sie rund 300.000 Arbeits- und 35.000 Ausbildungsplätze. Seit 1958 sind die Wirtschaftsjunioren Deutschland Mitglied der mehr als 100 Nationalverbände umfassenden Junior Chamber International (JCI).

Weitere Informationen finden Sie unter www.wjd.de

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